“So klingt Brahms!”

Im Jahr 2023 möchte die Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg das Tafelklavier des Brahms-Museums regelmäßig für Museumsbesucher hörbar machen. Jeden Monat wird eine andere Pianistin/ein anderer Pianist das historische Instrument zum Klingen bringen.

 

Eine neue Attraktion bietet unser Brahms-Museum ab Januar 2023: das wunderschön restaurierte Tafelklavier erklingt jeden 4. Samstag im Monat für eine Viertelstunde um 15 Uhr für die Museumsgäste.

Beginn am 28. Januar 2023 mit der Hamburger Pianistin Shoko Kuroe

Von Februar 1861 bis September 1862 unterrichtete Johannes Brahms in Hamm bei Hamburg die junge 12-jährige Minna Völckers auf diesem Tafelklavier. Brahms wurde vom Vater C.L. Völckers beauftragt, ein Instrument auszusuchen – in den Hamburger Klavierfabriken kannte sich der 27-jährige bestens aus. Unser Tafelklavier ist weltweit einmalig, geadelt durch Brahms, der es nicht nur ausgewählt, sondern auch darauf unterrichtet und es häufig gespielt hat.

Von 2018-2019 wurde das Tafelklavier aufwändig restauriert. Das Instrument ist wohlklingend, samtig, melodisch und hat einen intimen Klang, typisch für ein bürgerliches Saloninstrument der Zeit und löst auch heute noch beim Hören Begeisterung aus.

Wir laden Sie herzlich ein, einmal live den wunderbaren Klang dieses alten Instrumentes zu hören!

 

Die Termine

28. Januar von 15:00 bis 15.15 Uhr: Shoko Kuroe, Hamburg  (Brahms, Mozart)

25. Februar, 15 Uhr: Robin Correa, Rostock  (Brahms aus op. 118)

25. März, 15 Uhr: Nils Basters, Hamburg

22. April: Prof. Caroline Weichert, Hamburg (oder Student*in von ihr)

27. Mai: George Needham, Rostock (Brahms aus op. 10)

24. Juni: N.N.

22. Juli: Shoko Kuroe

Brahms-Institut Lübeck eröffnet neue Ausstellung

Am 7. Mai, dem Geburtstag von Johannes Brahms, eröffnet das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) seine neue Ausstellung: “Der junge Brahms – Zwischen Natur und Poesie”. Die Schau nimmt den jungen Norddeutschen in den Blick und entdeckt dabei andere Seiten des Musikers als die gängige Brahms-Rezeption. Die Ausstellung ist zugleich der Auftakt für das 30. Brahms-Festival an der MHL.

Institutsleiter Wolfang Sandberger wird eine Einführung zur Ausstellung geben. Foto: Archiv/Brahms-Institut/Ruvolo.

Das Festival hat sich mit einem Schwerpunkt zum 200. Todestag von E.T.A. Hoffmann vom 6. bis zum 15. Mai ganz der Romantik verschrieben.

Das populäre Bild von Johannes Brahms (1833 – 1897) prägen seine Altersfotografien: Da sitzt der bärtige Brahms im Garten und schaut versonnen-melancholisch in die Kamera. Die neue Ausstellung im Brahms-Institut an der MHL nimmt dagegen den noch jungen Komponisten in den Blick. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger: “Der junge Brahms ist ein genialer Feuerkopf, der romantische Literatur verschlingt. Er identifiziert sich mit einer Kultfigur wie Johannes Kreisler aus der Feder von E.T.A. Hoffmann. Diese Hoffmann-Begeisterung und seine Musik liegen eng beieinander. Gerade das macht den jungen Brahms für uns heute so interessant.”

Die Ausstellung zeigt die Inspirationsquellen des jungen Komponisten in rund 80 Exponaten, die vorwiegend aus der eigenen wertvollen Sammlung des Instituts stammen. Dazu gehören Briefe, Fotografien, Noten und Bücher aus der Bibliothek von Johannes Brahms. Zahlreiche Objekte sind erstmals in einer Ausstellung für die Öffentlichkeit zu sehen. Musikbeispiele und Textlesungen ergänzen die Schau um eindrückliche Hörerfahrungen.

Der 21-jährige blonde Johannes sei einer der “schönsten und genialsten Jünglinge” — so Robert Schumann. Die Werke von E.T.A. Hoffmann und Joseph von Eichendorff ziehen Brahms damals in ihren Bann. Mit dem ‚Kapellmeister Kreisler‘ identifiziert er sich so sehr, dass er Autografe und Briefe sogar als “Johannes Kreisler” unterschreibt. In einem Band mit sämtlichen Erzählungen Hoffmanns zeugen zahlreiche Anstreichungen des Komponisten von seiner begeisterten Lektüre. Der junge Brahms hat eine innige Beziehung zur Natur, die ihn ebenfalls zu Kompositionen inspiriert. Briefe und andere Exponate lenken den Blick auf seine romantische Rheinreise oder seine ebenfalls literarisch vermittelte Schottland-Begeisterung.

Zur Ausstellung “Der junge Brahms – Zwischen Natur und Poesie” erscheint am 1. Juli ein Katalog in Kooperation mit dem Schleswig-Holstein Musik Festival. Sie wird am Samstag, 7. Mai, um 15 Uhr in der Villa Brahms eröffnet. Institutsleiter Wolfang Sandberger gibt eine Einführung, durch die Ausstellung führt im Anschluss Stefan Weymar. Jaskeerat Singh Gill spielt Brahms‘ Variationen über ein Thema von Robert Schumann op. 9.

Die Ausstellung ist während des Brahms-Festivals vom 7. bis 15. Mai täglich und anschließend bis zum 17. Dezember jeweils am Mittwoch und Samstag von 14 bis 18 Uhr in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck) zu sehen, der Eintritt ist frei.

Vom 6. bis zum 15. Mai thematisiert das Brahms-Festival unter dem Motto “Fantastisch” in 33 Konzerten die intensiven und vielfältigen Einflüsse E.T.A. Hoffmanns auf Brahms und viele weitere Komponisten von der Romantik bis zur Gegenwart. Alle Informationen zum Brahms-Festival unter www.brahms-festival.de